Lieber Alf. Du warst, bist und bleibst mein Onkel. Nun in meinem Herzen und in meiner Erinnerung.
Aber „Oheim“ durfte ich Alf nicht nennen. Das war eine Dauer-Neckerei zwischen uns beiden.
Meine Erinnerungen an Alf sind sehr reichhaltig. Alf, der 10 Jahre jüngere Bruder meines Vaters Fro. „Nein,“ – so Alf dazu, „Wir sind nur rund einen Monat lang 10 Jahre auseinander.“ Denn genau genommen, waren sie mit Jahrgang 1928 und 1937 eher 9 Jahre auseinander.
Wir haben allesamt mit diesem Zweig der Familie eine intensive Vergangenheit. Der älteste Fro, die mittlere Urd und Alf als der jüngste. Mit all deren Kindern – also meinen Geschwistern, Cousinen und Cousins.
Ich bin dankbar. Ich bin dankbar, dass sich der Kontakt zwischen Alf, Sabine und mir in den letzten Jahren wieder intensiviert hat.
So bin ich dankbar dafür, dass meine Cousine Greta (Tochter von Urd) und ich im Juli 2021 herzlich von Alf und Sabine eingeladen worden sind, um über die Familiengeschichte Hammelrath zu sprechen. Ein Wochenende mit vielen langen, intensiven Gesprächen und genauso langen Abenden.
Gespräche der Erinnerungen. „Das Aufräumen von Familien-Mythen“, so Greta.
Im August 2022 haben wir uns in der gleichen Zusammensetzung erneut in Münster getroffen. Um weiter über unsere Familiengeschichte und unsere Erinnerungen zu sprechen. Um weiter Fragen stellen zu können und Antworten von Alf zu bekommen. Alfs Sichtweise, seine Erinnerungen und seine „Wahrheit“ zur Vergangenheit zu hören.
Nun werden wir auf Fragen keine Antworten mehr erhalten können. Das macht mich traurig – aber umso dankbarer, viele Fragen bereits gestellt haben zu können.
So erinnere ich mich sehr intensiv an diese vielen Gespräche. Unter anderem. Sein verschmitzter und manchmal herausfordernder Humor wird mir auch ewig in Erinnerung bleiben. Und vieles mehr.
Mach es gut, Alf. Und grüß mir „da oben“ deinen Bruder und meinen Vater Fro von mir.