Zurück

Gerade haben wir noch...

Gerade haben wir noch, wie üblich, vergnügt gemeinsam ins neue Jahr gefeiert, ohne zu ahnen, wie krank Alf schon war. Nun ist Alf fort, und wir blicken zurück, um ihm nahe zu sein.

Ich erinnere mich, wie vor vielen Jahren Sabine ihren neuen Freund mitbrachte: einen Riesen mit starker Stimme, ganz oben in der Gewerkschaft aktiv und ab und an im Fernsehen. Unsere Eltern betrachteten ihn zunächst mit Vorsicht; Nun, beim Hammelrath mit seiner wuchtigen Herzlichkeit war Widerstand zwecklos.

Über die Jahre waren wir viel mit Alf und Sabine zusammen. Kaum zu zählen sind unsere Paddel-Urlaube in Brandenburg. Alf als athletischer Paddler jedem Wellengang gewachsen, mit Sabine vorne im Boot, mit einem Team in wechselnder Besetzung: wir beide, Andreas und Joelle, Rut und Reinhard, Nils und Gabi, und die Leipziger Verwandten und Freunde sowieso! Ein Heidenspaß! Rodeln in Tirol. Reisen zur Architektur Italiens, zu Konzerten in Wechselburg, Verona, Leipzig. Alf, der Musik-Enthusiast: Er hoffte so sehr, mit uns das Bach-Fest in Leipzig noch besuchen zu können. Der in uns beiden schlummernde Wandervogel: Welches Fahrtenlied man auch anstimmte, Alf konnte es mitsingen. Der Lehrer: redegewaltig und unüberholbar gebildet. Liebevoller Helfer für den Abiturienten Paul. Alf als Vater und Großvater: in ständigem, zumeist begeistertem Kontakt mit den vier Kindern und ihren Familien, fürsorglich, warmherzig. Als Ehemann in einer innigen Verbindung mit Sabine. Als Schwager: die Idealbesetzung, für Erika und mich wie ein Bruder.

Wie gerne waren wir zusammen, wie freuten wir uns auf jedes Wiedersehen. Wie werden wir Alf vermissen. Wir blicken zurück in Dankbarkeit. Lieber Alf: Adieu!

Rainer Graefe - Alfs Schwager