Nun ist des Hoffens und Bangens ein Ende. Ich weiß noch, wie es war, als meine Annette von mir ging. Erst liefen die Tränen, und dann kam die große Leere, die noch lange andauern wird. Allzu schmerzlich ist der Gedanke an die Unwiederbringlichkeit des Lebens. - Der Gedanke, dass dieser fröhliche und tatenfrohe Mensch nie wiederkommen wird, ist schier unerträglich. Was bleibt, ist die Erinnerung an so viele gemeinsame Erlebnisse zusammen mit so vielen Freunden, zuerst in einem internationalen work camp, wo Alf ungeachtet seines jungen Alters Lagerleiter war. Dann die Reisen in einer damals noch weitgehend intakten Umwelt, die Wanderungen im skandinavischen Höyfjäll zwischen Sogn und Hardanger, die uns fesselte und verband und nie wieder losließ, die Reisen zu Anna – Greta Lindquist in Ruskträsk in der Einsamkeit des Nordlands, der schon Alfs Eltern verfallen waren. Schließlich die Reisen nach Höga Kusten, Rügen und der Eifel, bei denen auch Du, liebe Sabine, schon dabei warst, in einer Zeit relativen und prekären Friedens in einer immer lauter und diffuser werdenden Welt.
Was bleibt von Alf Hammelrath? Auf jeden Fall auch die Erinnerung an einen hochgebildeten homo politicus und allzeit streitbaren Demokraten, aber auch einen stets engagierten, hilfsbereiten und humorvollen Menschen, mit dem man endlos diskutieren konnte.
An Dich, liebe Sabine, und Eure ganze trauernde Familie werde ich in nächster Zeit oft denken. wenn ich denn schon krankheitshalber bei der Beisetzung nicht dabei sein kann.
Euer Freund Hannes